Am 29. Und 30. März führte die Feuerwehr Rheinbrohl ihr traditionelles Übungswochenende durch.
Gestartet wurde Freitagsabends mit einer Gefahrstoffübung, hier traf die Feuerwehr Rheinbrohl auf folgende Lage. Ein Gefahrguttransporter war verunfallt und eine unbekannte Flüssigkeit lief von der Ladefläche. Der nicht ansprechbare Fahrer befand sich noch im Fahrerhaus. Nach Erkundung der Lage wurde der Gerätewagen-Gefahrgut aus Unkel angefordert, sowie die Kräfte eingeteilt.
Der erste Trupp rettete den Fahrer während sich weitere Trupps mit CSA ausrüsteten und die Dekontamination aufgebaut wurde.
Der erst vorgehende CSA-Trupp meldete, dass aus zwei 1000L-Fässern Ammoniaklösung austrat, und forderte diverse Abdichtmaterialien und Auffangwannen an, um das Austreten der Flüssigkeit zu stoppen bzw. um während der Abdichtmaßnahmen die Flüssigkeit aufzufangen. Im weiteren Verlauf wurde in Absprache mit dem Einheitsführer der Gefahrstoffteileinheit Unkel, die Flüssigkeit umgepumpt.
Ebenso wurden versucht mit mehreren Strahlrohren die giftigen Dämpfe niederzuschlagen. Nachdem die austretende Flüssigkeit vollständig umgefüllt wurde, konnte die Übung beendet werden.
Die Übung hat gezeigt dass trotz vieler Einsatzkräfte, auch eine überschaubare Lage nicht leicht zu lösen ist. Nach einem kleinen Imbiss und kurzer Manöverkritik konnte der erste Übungstag abgeschlossen werden.
Ein Dank gilt den 3 Kameraden aus Unkel welche außerhalb ihres Übungsdienstes uns bei der Gefahrstoffübung mit dem GWG unterstützt haben, Ebenso der Feuerwehr Neustadt/Wied welche uns die CSA-Anzüge zur Verfügung gestellt hat.
Am Samstagmorgen trafen sich die Kameraden der Feuerwehr Rheinbrohl um 8:30 Uhr zu einem gemeinsamen Frühstück um anschließend in den 2ten Tag des Übungswochenendes zu starten.
Für das erste Einsatzszenario kam es im Bereich des alten Getränkemarktes in Rheinbrohl zu einem Unfall mit einem landwirtschaftlichen Gerät. Hierbei wurde eine Person zwischen Traktor und Scheunenwand eingeklemmt. Aufgrund der räumlichen Verhältnisse war der Zugang zur eingeklemmten Person schwierig. Ebenso saß der Fahrer des Traktors ohnmächtig auf dem Fahrersitz.
Als Erstmaßnahme wurden an beiden Personen Erste-Hilfe Maßnahmen durchgeführt. Anschließend wurde der Fahrer über die Traktorfront gerettet und fiktiven Rettungsdienst übergeben. Parallel dazu wurde die Rettung der eingeklemmten Person vorbereitet, dazu wurde die Vorderachse des Traktors mit Hölzern und Schläuchen unterbaut und mit einem Wagenheber angehoben. Somit konnte die Person aus der misslichen Lage befreit werden, um jedoch eine patientengerechte Rettung durchführen zu können, wurde der Traktor noch mit dem Mehrzweckzug aus der Scheune gezogen, um einen freien Zugang zu verletzen Person zu erhalten.
Das letzte Einsatzszenario für diesen Tag bzw. für das Übungswochenende war ein Lagerhallenbrand mit vermissten Personen. Angenommen wurde, dass bei Schweißarbeiten an einem Fahrzeug sich dieses entzündet hat und aufgrund der starken Rauchentwicklung sich nicht alle Personen ins Freie retten konnten.
Hierzu wurde die Lagerhalle mit einer Nebelmaschine verraucht um die Sicht für die vorgehenden Atemschutztrupps einzuschränken. Um dieses Lage abzuarbeiten wurde ein massiver Löschangriff von Innen und Außen durchgeführt. Ebenso wurde durch die vorgehenden Atemschutztrupps die Lagerhalle durchsucht und die vermissten Personen gerettet.
Um ca. 14 Uhr konnte das Übungswochenende, nachdem man alle Gerätschaft gereinigt hatte und alle Fahrzeuge wieder einsatzbereit waren beendet werden. Zum Abschluss verbrachte man noch einige gesellige Stunden zusammen mit den Familien im Feuerwehrhaus.